Hans Sahl (Hans Salomon), geboren am 20. Mai 1902 in Dresden, wuchs auf in einem großbürgerlichen, assimiliert-jüdischen Elternhaus in Berlin, begann sein Studium der Kunst- und Literaturgeschichte, Archäologie und Philosophie 1920 in Berlin und München, setzte die Studien in Leipzig fort und beschloß sie in Breslau. Nach seiner Promotion (1924) bei August Grisebach über altdeutsche Malerei („Der Breslauer Barbara-Altar“) arbeitete er in Berlin für verschiedene Zeitungen als Literatur-, Film- und Theaterkritiker. Im März 1933 verließ er Deutschland als Emigrant in Richtung Prag; ein Jahr später siedelte er nach Zürich über und dann nach Paris. 1939 wurde er als ‚feindlicher Ausländer‘ in Internierungslagern inhaftiert, zuerst im Stade de Colombes bei Paris, dann, zusammen mit Walter Benjamin, im Lager Les Murgers bei Nevers. Im Juni 1940 floh er nach Marseille, wo er bis zum Frühjahr 1941 in Varian Frys Rettungskomitee für politisch Verfolgte mitarbeitete und sich dann nach Portugal durchschlug; am 1. April schiffte er sich auf der SS Guinee nach New York ein. Dort entstanden die meisten seiner schriftstellerischen Arbeiten. Als Kulturkorrespondent arbeitete er nach dem Krieg unter anderem für die „Neue Zürcher Zeitung“, „Die Welt“ und die „Süddeutsche Zeitung“; vor allem machte er sich einen Ruf als Übersetzer der ...